rauben

rauben
Raub:
Mhd. roup »‹Kriegs›beute; Räuberei, Plünderung; Ernte«, ahd. roub »Beute, Raub«, niederl. roof »Raub, Beute«, aengl. rēaf »Raub, Beute; Kleidung, Rüstung« gehören zu einem im Dt. untergegangenen starken Verb mit der Bedeutung »brechen, ‹ab-, ent›reißen«, vgl. aengl. rēofan »brechen, zerreißen«, aisl. rjūfa »zerreißen; brechen, verletzen« (vgl. raufen).
Das westgerm. Wort bedeutet demnach eigentlich »Ab-, Entreißen; Entrissenes« und bezeichnete ursprünglich das, was dem (getöteten) Feinde abgerissen oder entrissen wird, die Kriegsbeute, speziell die dem Feinde abgenommene Rüstung und Kleidung, beachte das aus dem Afränk. stammende frz. robe »Gewand, Kleidung« (s. den Artikel Robe). Zu dem oben genannten starken Verb stellt sich das gemeingerm. Verb rauben »gewaltsam wegnehmen, entreißen«: mhd. rouben, ahd. roubōn »entreißen; verheeren«, got. bi-raubōn »berauben«, aengl. rēafian »rauben, plündern; entreißen; verwüsten; fortnehmen, ausziehen«, aisl. raufa »zerbrechen, zerreißen, zerfleischen«. – Abl.: Räuber (mhd. roubæ̅re, ahd. roubare); räuberisch (17. Jh., für älteres reubisch, mhd. röubisch, roubisch). Zus.: Raubbau »rücksichtslose Ausnutzung« (18. Jh., zunächst bergmännische Bezeichnung für den schnellen Abbau des Erzes ohne Sicherung zukünftigen Ertrages); Raubritter »Ritter, der Raubzüge unternimmt« (19. Jh.); Raubtier (18. Jh.); Raubvogel (16. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • rauben — rauben …   Deutsch Wörterbuch

  • Rauben — Rauben, verb. reg. act. mit Eilfertigkeit und Gewalt an sich reißen und ziehen. 1. Im weitesten Verstande. 1) Eigentlich, wo es nur noch von den so genannten Raubthieren üblich ist, wenn sie sich anderer zu ihrer Nahrung bestimmter Thiere mit… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Rauben — ist der deutsche Name zweier Orte im ehemaligen Ostpreußen, die heute in der russischen Oblast Kaliningrad liegen: Rauben (– Degelgirren), Landkreis Darkehmen (Angerapp), siehe Rubinowka (Kaliningrad) im Rajon Osjorsk Rauben, Kreis Insterburg,… …   Deutsch Wikipedia

  • rauben — Vsw std. (9. Jh.), mhd. rouben, ahd. roubōn, as. rō␢on Stammwort. Aus g. * raub ō Vsw., auch in gt. biraubon ausziehen , anord. raufa zerreißen , ae. rēafian, afr. rāvia rauben . Wohl deverbativ zu dem unter Raub genannten starken Verb (und nicht …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Rauben — Rauben, von verschiedenen Bergarten, im Schmelzen das Metall mit fortführen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Rauben — Rauben, s. Bergbau, S. 666,1. Spalte …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rauben — der Zimmerung, im Bergbau, s. Pfeilerbau …   Lexikon der gesamten Technik

  • rauben — V. (Mittelstufe) jmdm. sein Eigentum mit Gewalt nehmen Beispiele: Die Besatzer haben viele Kunstwerke geraubt. Sie haben ihr das ganze Geld geraubt …   Extremes Deutsch

  • Rauben — 1. Es sei geraubt oder genommen, wenn es mir nur thut wohl bekommen, sagte der Kramer zu Marpurg. – Dietrich, II, 113. Lat.: Sive sit raptum sive captum, modo sit aptum. 2. Es sei geraubt oder genommen, wenn ichs nur mag bekommen. – Petri, III,… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • rauben — stibitzen (umgangssprachlich); entwenden; ergaunern; klauen (umgangssprachlich); mopsen (umgangssprachlich); mausen (umgangssprachlich); mitgehen lassen (umgangssprachlich); …   Universal-Lexikon

  • rauben — rau·ben; raubte, hat geraubt; [Vt/i] 1 ((jemandem) etwas) rauben jemandem etwas mit Gewalt oder Drohungen wegnehmen: Die Täter schlugen ihn nieder und raubten ihm das ganze Geld; [Vt] 2 ein Tier raubt ein Tier ein Tier fängt (und frisst) ein… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

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